Fribourg/Zürich, 3. Juni 2021
Neun Berufsorganisationen, Gewerkschaften, Verbände und Think Tanks zum Thema Medienqualität und -vielfalt in der Schweiz lancieren «Le Pacte – Bündnis für Recherche und Reportage». Ziel dieses neuen Fonds ist es, Projekte investigativer Recherchen und Reportagen zu Themen von öffentlichem Interesse anzuregen – namentlich durch finanzielle Unterstützung. Ab heute können Medienschaffende aus der ganzen Schweiz Projekte einreichen. Eingabefrist ist der 30. Juni 2021.
«Le Pacte» verfügt aktuell über ein Budget von 225.000 Franken. Jede Sprachregion erhält nun einen Anteil an diesen Mitteln aufgeteilt nach dem Verteilschlüssel, wie er beim Bund praktiziert wird. Weitere Projektausschreibungen sind für dieses Jahr in Vorbereitung. Für jede Sitzung ist ein Budget von mindestens 50.000 Franken vorgesehen.
Nach einer Startphase hofft «Le Pacte», seine Mittel ab 2022 aufstocken zu können, um damit die Kapazitäten professioneller Medienschaffender für investigative Recherchen und Reportagen zu stärken. «Le Pacte» richtet sich prioritär an freie Journalistinnen und Journalisten und solche, die für Redaktionen mit begrenzten Ressourcen arbeiten. Gefördert werden alle Mediengattungen – Print oder Online, Radio, TV und Multimedia. Die Finanzierung erfolgt durch Zuwendungen öffentlicher und privater Geldgeber:innen (Stiftungen, Urheberrechtsgesellschaften oder öffentlichen Hand), die indes keinerlei Einfluss auf die Auswahl der Jurys und Projekte haben.
Finanzielle Unterstützung erhielt «Le Pacte» bisher von ProLitteris, der Fondation Aventinus, Suissimage, der Fondation Puech, der Stadt Genf und der Société suisse des auteurs (SSA). Langfristig erhoffen sich die Initiator:innen auch Unterstützung durch Bund, Kantone und Gemeinden sowie von Lotteriefonds und privaten Mäzen:innen.
«Le Pacte – Bündnis für Recherche und Reportage» wurde im November 2020 von einer Allianz der wichtigsten Berufsverbände und Gewerkschaften der Schweizer Journalistinnen und Journalisten gegründet: impressum – Schweizer Journalistinnen, Syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation, SSM – Schweizer Syndikat Medienschaffender. Hinzu kommen Netzwerke von Berufsjournalist:innen wie investigativ.ch oder die Jungen Journalistinnen und Journalisten Schweiz. Zu den Gründern gehören auch der französischsprachige Think Tank Nouvelle Presse, der Verein Medien für alle, Media Forti und der Verleger:innenverband Medien mit Zukunft.
Die neue Struktur ist aus der Feststellung heraus geboren, dass der chronische Mangel an Ressourcen für investigative Recherchen und Reportagen ein Problem für die Medienvielfalt und das Funktionieren unserer Demokratie darstellt. Auch fehlte bisher ein konkreter Mechanismus zur Unterstützung dieser beiden journalistischen Genres, die von öffentlichem Interesse sind. In Europa gibt es in etwa zwanzig Ländern seit Jahren unabhängige Strukturen zur Unterstützung investigativer Recherchen. In dieser Grössenordnung hat es das in der Schweiz bisher nicht gegeben.
Seit März 2021 ist Jean-François Tanda, Jurist, Berater und langjähriger Journalist, als Generalsekretär für die Geschäftsführung von «Le Pacte» verantwortlich.
Weitere Informationen über «Le Pacte» und seinen Mechanismus finden Sie auf der Website: www.lepacte.ch.
Kontakte:
Jean François Tanda, Generalsekretär (079 509 91 10 oder: info@pacte-enquete.ch)
Camille Roseau, Präsidentin (044 448 14 54 oder: croseau@woz.ch)
Gilles Labarthe, Vizepräsident (077 457 38 98 oder: info@datas.ch)
Frédéric Gonseth, Kassier (079 412 68 63 oder : info@fgprod.ch)
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